Was kostet es hier übrige Lebensmittel z.B. nach Indien zu transportieren?
Indien steht auf dem Welthunger- Index 2019 auf Rang 16, die Auswirkungen durch die Corona- Pandemie haben die Situation auch dort massiv verschlechtert. Die Infrastruktur für einen Versand per Seefracht von Hamburg nach Mumbai ist gut.
Zur Zeit sind in Westeuropa z.B. ca. 2 Millionen Tonnen Kartoffeln übrig. Auch wenn durch die neue Ernte im September viele Altbestände vernichtet wurden, so ist die Nachfrage nach der aktuellen Ernte ebenso gering. Die Corona- Zahlen schnellen in ganz Europa hoch, der Winter steht vor der Tür und so wird der Absatz von Pommes Frites sich in den nächsten Monaten nicht wirklich ändern.
Warum also, als Beispiel, diese nicht akut vor dem Hungertod bedrohte Menschen zur Verfügung stellen? Hier eine Musterkalkulation:
- Basis: Als Transportbehältnis dient ein 20 Ft. Seecontainer. Dieser hat eine Ladekapazität von 33,1m³. 1m³ Kartoffeln haben ein Schüttgewicht von 750KG. So hat ein ausgeladener Seecontainer ein Gewicht von 24,83t. Rechnet man als Referenzwerte den leeren Container mit 2,25t, einen dreiachsigen Containerauflieger mit 4t und eine handelsübliche Zugmaschine mit 7,5t Leergewicht hinzu, ist das zulässige Gesamtgewicht von 38,58t auf deutschen Straßen real transportierbar.
- Kosten (mit ungünstigsten Fall):
- Transport leerer Container von Hamburg/ Hafen an Befüllungsort in Deutschland (Umkeis 300KM), Ladezeit, Beladung und Rückfahrt zum Hafen Hamburg: Max. 800,–€ (Fahrt ist mautfrei)
- Seefracht Hamburg Hafen nach Mumbai, Indien: Max. 1500€
- Lade- Versandunterlagen: Max 200,–€
Bei maximalen Kosten von 2500€/ 20 Ft- Container und einem Ladegewicht von 24,83t kostet der Transport von 1KG Kartoffeln um die halbe Welt 0,10€
Indien ist hierbei auch durch Häfen in z.B. Afrika zu ersetzten, die Kosten sind ähnlich:
Die Verteilung vor Ort könnte durch etablierte, dort tätige Hilfsorganisationen übernommen bzw. überwacht werden.
Für 0,10€ um die halbe Welt, für 2500€ Einsatz stehen z.B. 24830KG Kartoffeln für die Hungerbekämpfung in Indien zur Verfügung.
Der Transport zu Hungernden weltweit wäre meist günstiger wie die Entsorgung hier vor Ort
Es entstehen meist höhere Kosten für eine Entsorgung übrig gebliebener Lebensmittel wie für den Transport um die halbe Welt für eine Verteilung an akut vom Hungertod bedrohte Menschen anfallen würden. Gerade verpackte Lebensmittel sind in der Entsorgung sehr teuer. Ordentlich sortiert statt gemischt in einen Abfallbehälter könnten viele Lebensmittel noch aktiv Leben retten und das zu günstigeren Preisen wie eine Entsorgung.
Also wäre der humanitäre Dienst an verhungernden Menschen alleine aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll.
Da bleibt die Frage offen: Warum müssen dann so viele Menschen an Hunger sterben?
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