Winterdürre

Diesen Winter hat in vielen europäischen Ländern zu wenig geregnet. Die Dürre hat zum Ende des Winters weite Teile Europas fest im Griff.

Frankreich

Die historische Dürre 2022 hat der Landwirtschaft in Frankreich schon schweren Schaden zugefügt. Die Maisernte war um ca. 17 % eingebrochen, bei Obst und Gemüse waren es ca. 20 bis 35 %. Der Februar 2023 war in Frankreich der trockenste Monat seit mehr als 50 Jahren. Da nun zum Ende des Winters schon massiv Wasser fehlt, ist die Angst vor noch größeren Ernteausfällen zur Ernte 2023 groß.

Spanien

Halb Europa, auch Deutschland ernährt sich ganzjährig mit Gemüse aus der Provinz Almeria, einer der schon lange trockensten Gegenden Europas. Die Provinz Almeria erwirtschaftete 2022 3,9 Milliarden € durch Exporte von z. B. Tomaten, Paprika, Gurken. Bei weiter abnehmendem Niederschlag bricht hier eine europaweite Versorgungskette zusammen. Dabei gefährdet die Dürre längst nicht mehr nur den Süden Spaniens. Aktuell wurde im Nordosten Spaniens, in Katalonien der Wassernotstand ausgerufen. Die Wassernutzung wurde eingeschränkt. Betroffen ist somit ein Teil der wichtigsten Obstplantagen Spaniens.

Norditalien

Im Po-Becken sind die Niederschläge um 60 % gesunken. Dazu kommt, dass in den Alpen ca. 50 % weniger Schnee gefallen ist. So fehlt wichtiges Schmelzwasser im z. B. Delta des Flusses Po. Bleibt es hier weiter trocken, ist die Ernte von Hartweizen, Obst, Gemüse, Reis und Mais massiv gefährdet.

Neben der Wasserknappheit besteht auch durch die europaweit zu warmen Winter, gefolgt von Frostperioden eine große Gefahr der Ernteeinbußen. So blühen z. B. Obstbäume viel zu früh. Kommt es danach zu Frost, erfrieren die Blüten.

Wir leben mit unserer Nahrungsmittelversorgung völlig an der ökologischen Realität vorbei. Schon jetzt steigen die Preise für viele Lebensmittel stark an. Die Folge ist eine steigende Ernährungsarmut auch hier in Deutschland und erste Lebensmittelrationierungen in z. B. England.

Zeitgleich werfen wir noch immer rund 50 % unserer Lebensmittel einfach weg. Können und wollen wir uns das weiterhin leisten? Sicher ist, dass die Ernährungssicherheit in den nächsten Jahren weiter abnimmt, der Klimawandel wird weiter zunehmen.

Daher ist es wichtig, das, was wir aktuell übrig haben, zu nutzen. Möglichst lange und möglichst ungekühlt. Nur wenn wir lernen, aus unseren Überschüssen heraus Reserven zu bilden und diese nicht achtlos zu vernichten, können alle satt werden.

Secondfood – unser Überschuss für Bedürftige weltweit und in unserer Nachbarschaft. Jeder kann bedürftig werden und das ist keine Schande. Eine Schande ist nur noch gute Überschüsse nicht zu nutzen.

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