Die Coronapandemie ist auch eine Hungerpandemie. Ca. dreimal mehr Menschen sind im Zeitraum 2020-2021 an Hunger wie an Corona gestorben. Und der Welthunger wird 2022 weiter stark zunehmen.
Viel mehr Menschen werden 2022 an Hunger sterben.
Weltweit ist aktuell zu wenig Kunstdünger verfügbar. Die benötigten Ernteerträge weltweit sind auf den Einsatz von Kunstdünger ausgelegt. Nach aktuellem Stand werden nächstes Jahr 30-40 % weniger Ernteerträge erwartet.
In diesem Artikel geht es nicht um die Frage, ob konventionelle oder biologische Landwirtschaft sinnvoller ist. Auch nicht, warum denn nun die Mengen an Kunstdünger weltweit abnehmen und die Preise explodieren.
Fakt ist, dass im nächsten Jahr global mit rund einem Drittel weniger Ernteerträge zu rechnen ist.
Was bedeutet das konkret? Wir hier in Europa werden die fehlenden Mengen durch Zukäufe aus der ganzen Welt kompensieren. Die Preise für viele Lebensmittel werden hier weiter ansteigen. Diese zugekauften Mengen werden in strukturschwachen Regionen der Welt zusätzlich fehlen.
Das wird die Ernährungssituation in den Ländern, welche keine große Kaufkraft besitzen, massiv verschlechtern. So warnt z. B. die ghanaische Landwirtschaftskammer vor einem massiven Preisanstieg ab dem ersten Quartal 2022. Die Preise für Getreide und Körner werden um 30 bis 45 Prozent steigen, in städtischen Gebieten auch noch weiter.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt wird auch z. B. das Konzept des Welternährungsprogrammes der Vereinten Nationen nicht mehr funktionieren, Lebensmittelsachspenden aus den Ankauf regionaler Warenbestände zu generieren. Es werden einfach zu wenige Lebensmittel vorhanden sein.
Wir müssen dringend und ernsthaft beginnen, Lebensmittelüberschüsse so zu verarbeiten, dass diese maximal lange ungekühlt für Hungernde weltweit nutzbar sind. Denn Hunger ist Mord.
Wir haben die Technik, frische, noch genießbare Lebensmittel in großem Stil und mit wenig Aufwand haltbar zu machen. Weltweit gibt es ausreichend Kapazitäten, um auf Basis von Leerfahrten diese Lebensmittel klimafreundlich zu transportieren,/ zu verteilen. Wir haben die Möglichkeit, das Wissen und die entsprechende Infrastruktur eine einfache Haltbarmachung von Lebensmittel überall auf der Welt so umzusetzen, dass Menschen sich selbst helfen können. Diese neuartige Hilfe kann gut bestehenden Strukturen wie z. B. das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen unterstützen und ergänzen.
Nehmen wir biblische Werte als Richtschnur, sollte es da für uns nicht selbstverständlich sein, Menschen vor dem Hunger, vor dem Verhungern zu bewahren?
Ist es nicht beschämend, dass dies alleine aus aktuell entsorgtem Abfall möglich ist? Die weltweit vernichtete Menge an Lebensmittel reicht mehrfach dafür. Warum sind uns diese hungernden,/ verhungernden Menschen nicht unser Abfall wert?
Es ist ganz einfach, aus aktuell entsorgtem Abfall noch Nahrung bzw. Dünger für Nahrung zu generieren:
- Noch genießbare Lebensmittel können durch z. B. Einkochen, Fermentieren etc. maximal lange und einfach haltbar gemacht werden.
- Aus nicht mehr genießbaren Lebensmittel, Schlachtabfällen, Gartenabfällen, Zuckerrübenmelasse etc. können durch den Einsatz der schwarzen Soldatenfliege unbedenklich verzehrfähige und hochwertige Proteine gewonnen werden. Diese können hier gewonnen, haltbar gemacht und außerhalb der EU verzehrt werden oder direkt in Krisengebieten gezüchtet werden. Durch die Besonderheit der schwarzen Soldatenfliege, (sie frisst nur im Larvenstadium, im erwachsenen Stadium hat sie keine Mundwerkzeuge, keine Verdauungsorgane) kann sie keine Krankheiten übertragen.
- Aus z. B. Klärschlamm kann Phosphor gewonnen werden. Dieser kann wieder als Dünger eingesetzt werden.
Es gibt so viele Möglichkeiten, alleine aus aktuell vernichtetem Abfall Menschen vor dem Hungertod zu retten. Wir haben in den Letzten vier Jahren ein passendes Konzept erarbeitet, die „humanitäre Bioökonomie“.
Wir möchten alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette „Lebensmittel“ dringend auffordern, sich im Kampf gegen den Hungertod einzusetzen.
Gerne planen wir hier gemeinsam mit Ihnen ihr soziales Engagement. Auch können wir gemeinsam mit Ihnen Pilotprojekte weltweit durchführen. Sprechen Sie uns gerne an.